Bereits in diesem Post zur Jahreswende hatte ich in meinem kleinen Jahresrésumé kurz angesprochen, wie sehr mich die Lektüre der Bücher ‚Die Methusalem Strategie‘, ‚Die Alzheimer Lüge‘ und ‚Die Kopfküche‚ von Dr. Michael Nehls in unserer Ernährung und Lebensweise verändert haben. In allen drei Büchern geht es ganz kurz gefasst darum, unsere krankmachende westliche Lebensweise mit viel Fastfood und Zucker, hohem Milchkonsum, zu wenig Bewegung, viel Stress und wenig Schlaf zu hinterfragen und somit die zahlreichen Volkskrankeiten wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes Typ 2 oder auch Alzheimer gar nicht erst entstehen zu lassen. Ein großes Thema ist hierbei unter anderem, unsere alteingesessenen ungesunden Ernährungsgewohnheiten zu ändern und auf Fleisch aus Massentierhaltung, Wurstwaren, Milchprodukte, Zucker und Weißmehl zu verzichten und dafür mehr Vollkornprodukte, Nüsse, gesunde Öle, Obst und Gemüse aus biologischem Anbau sowie regelmäßig Fisch in die eigene Ernährung zu integrieren.
So versuchen wir nun seit diesem Jahr, vollkommen auf Milchprodukte jeglicher Art sowie auf Fleisch- und Wurstwaren zu verzichten. Diese Umstellung ist meinem Mann und mir persönlich überhaupt nicht schwer gefallen, unseren beiden Kindern dafür aber umso mehr. Sie können sich leider noch nicht so sehr mit Kokosmilchjogurt und Mandelmilch anfreunden und so haben wir in unserem Kühlschrank weiterhin Kuhmilchprodukte parat, versuche ihnen aber ohne jeglichen Zwang durch unsere eigenen Essgewohnheiten stets das Gefühl für eine gesunde Ernährung zu vermitteln. Ich bin daher auch sehr zuversichtlich, dass dies früher oder später auch auf sie abfärben wird. Auch den Zuckerkonsum haben wir deutlich reduziert, um somit deren chronische, krankmachende und entzündungsverursachende Prozesse im Körper zu minimieren. Ab und zu können auch wir der süßen Versuchung natürlich nicht ganz widerstehen, dann machen wir uns das sogenannte Glukosefenster zu Nutze. Eine halbe Stunde vor oder nach körperlicher Aktivität können Kohlenhydrate zu uns genommen werden und stehen den Muskeln sofort zur Verfügung, so dass der Blutzucker kaum ansteigt. Allerdings sollte man es auch hier natürlich nicht übertreiben. Da unsere Vorfahren überwiegend Fischer und Sammler waren und nicht wie von der Fleischindustrie oft behauptet wird Jäger (nur gelegentlich kam wildes Fleisch auf den Speiseplan)) integrieren wir konsequent 2 mal in der Woche Fisch und Meeresfrüchte in unseren Speiseplan und nur gelegentlich auch mal Wild. Fische und Meeresfrüchte liefern uns das entzündungshemmende, für die Bildung neuer Nervenzellen wichtige DHA und EPA, welche besonders in den fettreichen Fischen vorhanden sind und somit eine positive Wirkung auf die Neurogenese haben. Leider sind unsere Meere und Ozeane von der großen Schadstoffbelastung nicht verschont geblieben und somit sollte man auf den Verzehr von großen Raubfischen wie Schwert- oder Tunfisch grundsätzlich verzichten, diese weisen in ihrem Fett teils sehr hohe Konzentrationen an Methylquecksilber auf (welche hirntoxisch sind). Dagegen sind Makrele, Hering, Seelachs oder Scholle in dieser Hinsicht noch recht unbedenklich. Ganz besonders hat es uns hier der Matjes angetan.
Das Wort Matjes kommt aus dem holländischen und leitet sich von ‚Meisje‘ (Mädchen) ab, ein Matjes ist also ein mädchenhafter, jungfräulicher Hering, der noch nie gelaicht hat. So war es jedenfalls früher, denn heute macht man sich ein Wunder der Natur zunutze. Ein Hering beginnt jedes Frühjahr sozusagen erneut als Jungfrau, bevor er wieder geschlechtsreif wird. In dieser Zeit futtert er sich ordentlich Fett an. Diese Heringe werden noch auf dem Schiff bis auf die Bauchspeicheldrüse ausgenommen, mit Salz in Fässer gepackt und reifen dort durch das Enzym Pankreas in wenigen Tagen zu leckeren Matjes. Mit ca. 1,5 % Salz sind diese sehr mild und halten sich nur tiefgekühlt. Ich persönlich bevorzuge immer die tiefgekühlte Variante der frischen holländischen Matjes und nicht die in Supermärkten verkaufte, oft in billigem Öl und Konservierungsstoffen eingelegten Ware. Wirklich gute Matjesheringe werden in den Fischfachgeschäften als Doppelfilets angeboten und von Hand filetiert. Die Innenseite sollte immer noch einen leichten rosa Schimmer aufweisen – ein gut zu erkennendes Qualitäts- und Frischemerkmal.
In meinen heutigen Foodbeitrag möchte ich euch einen meiner derzeitigen Lieblingssalate mit der zarten holländischen Spezialität Matjes vorstellen, welcher bei uns zusammen mit Pellkartoffeln als Beilage auf den Tisch kommt und eine schöne Alternative zu Sahnematjes oder ähnlichen Gerichten mit Sahne oder Mayonnaise ist. Zusammen mit vielen gesunden Zutaten wie Birnen, Stangensellerie, Meerrettich sowie Olivenöl und Sirt-Food Lebensmitteln wie der roten Zwiebel ist es das Superfood-Gericht schlechthin. Besonders die roten Zwiebeln enthalten reichlich an gehirnschützenden sowie entzündungshemmenden Querzitinen sowie spezielle Wirkstoffe, die das Langlebigkeitsenzym Sertuin aktivieren. Frei nach dem Spruch ‚das ganze ist mehr als die Summe aller Teile‘ wirken alle Zutaten bei regelmäßigem Verzehr positiv auf unseren gesamten Körper. Viel Spass beim Nachkochen.
Matjessalat mit Holunder-Vinaigrette
Zutaten
für 4 Personen
- 4 Matjesfilets
- 2 rote Zwiebeln
- 1/2 Salatgurke
- 100 g Staudensellerie
- 2-3 Gewürzgurken
- 2 Birnen
- einige Stiele Dill
- 1 Bunt Schnittlauch
- 6 EL Holunderbeerensaft
- 3 EL Meerrettich aus dem Glas
- 2 EL Apfelessig
- 4 EL Olivenöl
- Salz
- gemahlener Pfeffer zum Würzen
Zubereitung
Matjesfilets in ca. 1-2 cm mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Salatgurke waschen, halbieren und in kleine Stücke schneiden. Birnen vierteln, Kerngehäuse entfernen und in Würfel schneiden. Dillspitzen von den Stielen zupfen, fein hacken. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
Alle Zutaten in eine Schüssel geben. Holunderbeersaft, Meerrettichpaste, Essig und Olivenöl mit einander gut verrühren. Den Salat mit Pfeffer und Salz abschmecken. Die Vinaigrette über den Salat träufeln und unterheben. Salat am besten über Nacht in Kühlschrank ziehen lassen, vor dem Servieren kurz abschmecken.
