Health: Immunrelevante Mikronährstoffe in Corona-Zeiten

Stand: 25.05.2020

* Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

angesichts der momentanen weltweiten Corona-Situation mit täglich neu auf uns einprasselnden Schreckens-Nachrichten, Corona-Sondersendungen und Virologen-Talks sind viele von uns verständlicherweise zutiefst verunsichert und verängstigt. Was mir und vielen Experten, Ärzten und Therapeuten, die sich auf dem Gebiet der orthomolekularen Medizin spezialisiert haben, bei der einseitigen medialen Berichterstattung leider viel zu kurz kommt oder nur sehr am Rande angesprochen wird, ist die Rolle eines gut funktionierendes Immunsystems. Denn trotz der noch kaum vorhandenen Therapiemöglichkeiten sind wir SARS-CoV-2 nicht schutzlos ausgeliefert. Was jetzt zählt und schon immer überlebenswichtig für uns Menschen war, ist ein optimal funktionierendes und eingestelltes Immunsystem, das uns bereits seit ca. 2,5. Mio Jahren zuverlässig vor Bakterien, Pilzen und Viren schützt.

Wie ihr in Coronazeiten proaktiv euer Immunsystem unterstützen könnt und welche Mikronährstoffe dabei eine entscheidene Rolle spielen möchte ich in meinem heutigen Beitrag vorstellen. Da es zu diesem Thema bereits sehr gute Beiträge von zahlreichen renommierten Mikronährstoffexperten im Netz zu finden sind, möchte ich im Anschluss an diesen Beitrag eine Linksammlung aufführen, die ich auch zukünftig weiterhin aktualisieren werde.

Wer im Netz auf Recherche über die angeblich so gehypten Vitamine geht, stößt immer wieder auf einseitige Artikel oder fragwürdige Studien, die viele Mikronährstoffe wie Vitamin A, Omega 3 oder Selen bewußt ins schlechte Licht rücken. Oft heißt es darin, dass diese z. B. im Falle von Vitamin A, und Selen entweder zu gravierenden Schäden der Gesundheit führen können, oder wie bei der Omega 3 Säuren keinen positiven Nutzen haben. Und in der Tat ist es für einen Laien, welcher sich mit Mikronährstoffmedizin** nicht auskennt sehr schwer, diese Berichte auf ihre Richtigkeit und Objektivität zu beurteilen. Daher empfehle ich allen, die sich dafür interessieren, auf die offizielle Seite der Akademie für Mikronährstoffmedizin www.vitaminspur.de oder www.pubmed.com zu gehen, um die aktuellen wissenschaftliche Fachpublikationen selbst anzuschauen und einordnen zu können.

** Die Mikronährstoffmedizin bildet die wissenschaftliche Grundlage für den kausalen und labordiagnostisch validierten Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen bioaktiven Nährstoffen – in physiologischer und/oder pharmakologischer Dosierung – zur Prävention und Therapie ernährungsabhängiger und chronisch-degenerativer Erkrankungen.
(Def.: Gröber, 2007)

In den nächsten Wochen kommt übrigens der neue Patientenratgeber ‚Corona, Influenza & Co , Wie stärke ich mein Immunsystem‚ der wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft 2020 heraus. In dieser Broschüre erfährt man alles über die wichtigsten immunrelevanten Mikronährstoffe und deren Einnahmeempfehlungen, auf den neuesten Studien basierend und patientenfreundlich geschrieben.

Zusammenfassung: Die wichtigsten immunrelevanten Mikronährstoffe

Welche braucht unser Körper für ein intaktes Immunsystem?

Vitamin A

Vitamin A: 3000-10.000 IE (pro Tag) 30 bis 50 I.E Vitamin A pro kg Körpergewicht pro Tag empfehlenswert (z. B. Retinol-haltiges Öl, 500 IE Vitamin A pro Tropfen) Vitamin A Status muss nicht gemessen werden

Vitamin C

1-2 g präventiv

Zufuhr während eines Infekts oder präventiv z. B. mit 3x am Tag aus frisch gepresstem Orangensaft oder Smoothie mit Kiwi, hier das Rezept, da bei oraler Zufuhr von über 200 mg Vitamin C sonst die Bioferfügbarkeit sinkt. Die Gesamtdosis von 1-2 g sollte deshalb besser auf kleine Einzelgaben über den Tag verteilt werden.

Kontraindikationen für Vitamin C sind z.B. Hämochromatose oder Niereninsuffizienz

Selen

In Deutschland erhält ein Erwachsener bei ausgewogener Ernährung kaum mehr als 50 μg Selen pro Tag, da unsere Lebensmittel in der Regel nur wenig Selen enthalten. Die Wissenschaftler der ETH Zürich gaben im Jahre 2017 in der renommierten Fachzeitschrift PNAS 2017 eine Frühwarnung aus: Weltweit leiden etwa eine Milliarde Menschen an Selenmangel (< 100 μg/l).

Ein Selenmangel (< 100 μg/l) schwächt im Allgemeinen das Immunsystem und reduziert damit die Chance des Körpers, mit dem Virus fertig zu werden. Zusätzlich kann ein Selenmangel Mutationen eines Virus fördern, dies konnte am Beispiel des Influenzavirus gezeigt werden. Auch kann ein Selenmangel für einen schwereren Krankheitsverlauf verantwortlich sein, da sich Viren bei einem Selenmangel schneller im Körper vermehren und ausbreiten können.

Jugendliche und Erwachsene: 100 – 200 µg als Natriumselenit oder Selenmethionin pro Tag (~1,5-2 µg pro kg Körpergewicht pro Tag)

Der Selenstatus gemessen im Vollblut sollte optimalerweise zwischen 130 und 150 µg/l liegen

Zink

Jugendliche und Erwachsene: 15-25 mg als z.B. Zinkorotat oder als Lutschtablette Zinkacetat (~ 0,25-0,5 mg Zink pro kg Körpergewicht pro Tag)

Während eines beginnenden Infekts, d.h. ab den ersten Symptomen 5- 6 x täglich 10 mg Zink, z.B. als Zinksulfat oder Zinkacetat.

Der Zinkspiegel sollte optimal im mittlerem bis hohen Bereich liegen

Omega-3

1-4 g EPA/DHA = 1/2 -2 EL Fischöl oder 1/2 -1 TL Algenöl z.B. von Norsan

Ideal sollte der Omega-3-Index bei 8-12 % liegen; AA/EPA Quotient bei < 2,5 liegen Selbsttest zur Festtsäureanalyse z.B. über https://www.norsan.de/fettsaeure-analyse/

Alles wissenswerte zu maritimen Fettsäuren findet ihr in meinem Beitrag Omega-3 Teil I oder bei Norsan https://www.norsan.de/wissen/

Aminosäuren

1,4 – 2 g Protein pro kg Körpergewicht am Tag optimal. Unterstützt die Bildung von Antikörpern und Immunzellen im Knochenmark, Thymus, Milz, Lymphknoten der Darmschleimhaut und ect. (Bsp.: Arginin, Cystein, Glutamin, Lysin)